Die dritten Direktwahlen zum Europäischen Parlament in der Bundesrepublik Deutschland
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 39, Heft 43, S. 25-38
ISSN: 0479-611X
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In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 39, Heft 43, S. 25-38
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In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft B 43, S. 25-38
ISSN: 0479-611X
"Das Europawahlergebnis wird vor dem Hintergrund bundes- und europapolitischer Stimmungstrends in der Wählerschaft dargestellt und auf seine regionalen Strukturen hin untersucht. Diese Wahl fand für die CDU/CSU zu einem wesentlich ungünstigeren Zeitpunkt statt als die vorausgegangene. Die Union hatte diesmal ein ausgeprägtes Popularitätstief, das in der Mitte einer Legislaturperiode typisch für nationale Regierungsparteien ist. Aber auch die früher eher idealistischen, europabezogenen Einstellungen der Wählerschaft waren einer nüchternen Sicht der EG gewichen. Bei grundsätzlich positiver Haltung zum europäischen Integrationsprozeß mehrten sich noch kurz vor der Wahl die kritischen Stimmen über den Nutzen der EG-Mitgliedschaft sowie die Wünsche nach Wahrung der deutschen Belange und Durchsetzung der deutschen Interessen. Vor diesem Hintergrund gelang es den Unionsparteien nicht, ihre nach wie vor hohen europapolitischen Kompetenzen in Stimmen umzusetzen. Der nationale und europapolitische Protest kam vielmehr den rechten Parteien zugute, die erstmals für EG-kritische Wähler eine Alternative boten. Insbesondere der Wahlerfolg der Republikaner ist größtenteils auf eine starke Mobilisierung solcher Wähler zurückzuführen, die sich 1984 vor allem in Bayern und Baden-Württemberg ihrer Stimme enthielten. Das Wahlergebnis deutet so erneut auf den typischen Nebenwahlcharakter von Europawahlen hin: Da ihre Bedeutung relativ gering eingeschätzt wird, ist die Neigung der Wähler zur Protestartikulation groß. Gerade deshalb darf das Wahlergebnis weder als ein bundespolitischer Test für die Republikaner noch als ein Hinweis auf zukünftige Parteienkonstellationen im Bundestag verstanden werden." (Autorenreferat)
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In: Interne Studien / Konrad-Adenauer-Stiftung, 130
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